Pflanzenportraits

Die Natur ist die beste Apotheke.

Sebastian Kneipp

„Das Ganze ist mehr als die Summe seiner Teile.“

Dieses Ganze, auf das Aristoteles sich bezog, achten und respektieren wir. In den Pflanzenportraits möchten wir den Fokus auf bereits bekannte und untersuchte Einzelwirkstoffe legen und ihre Wirkweisen näher erläutern. Wir beleuchten auch, wie die Pflanzen in der traditionellen Erfahrungs- und Naturheilkunde oder auch der Spagyrik erfasst und beschrieben werden und möchten damit unserer Liebe für die Welt der Pflanzen Ausdruck verleihen, begeistern und zum eigenen Nachforschen anregen.

Wissenswertes zum Lein

Heilmittel, Nahrungsmittel, Faserstoff, Bindemittel für Farben u.v.m. – die äußerst vielfältig nutzbare Kultur- und Heilpflanze Lein begleitet den Menschen bereits seit vielen Jahrtausenden. Im alten Ägypten wurde Lein zu Speisezwecken angebaut, um daraus Brot zu backen; später wurde er auch zur Herstellung von Stoffen verwendet.
Im 15. Jahrhundert verhalf der flämische Maler Jan van Eyck (1395 – 1491) den Ölfarben zum Durchbruch, in denen Leinöl als Bindemittel verwendet wurde. Auch in der Homöopathie kommt der im Jahre 2005 zur „Pflanze des Jahres“ gekürte gemeine Lein zur Anwendung.

Lignane – ein Turbo für unsere Gesundheit

Lignane haben mehrere positive Wirkungen auf die Gesundheit des Menschen. Sie können die Insulinresistenz senken und das Diabetesrisiko reduzieren. Studien haben auch gezeigt, dass Lignane das Risiko von Brustkrebs bei Frauen senken können. Lignane haben auch entzündungshemmende Wirkungen und können helfen, das Risiko von Herz-Kreislauf-Erkrankungen zu reduzieren. Sie können auch die Darmgesundheit verbessern, indem sie das Wachstum von nützlichen Darmbakterien fördern und die Entzündung im Darm reduzieren.

Sie gehören zur Gruppe der Polyphenole, welche Antioxidantien sind. Leinsamen sind eine hervorragende Quelle für Lignane, wobei der Gehalt je nach Sorte und Anbaugebiet variiert. Der Lignangehalt ist in gemahlenem Leinsamen höher als in ganzen Samen, da die Schale des Samens in der gemahlenen Form besser zugänglich ist.

Lignane sind auch als Phytoöstrogene bekannt, da sie eine ähnliche Struktur wie das weibliche Sexualhormon Östrogen aufweisen. Dies kann dazu beitragen, Symptome der Menopause wie Hitzewallungen zu lindern.

Der regelmäßige Genuss von Lein kann dazu beitragen, das Risiko von Diabetes, Brustkrebs, Herz-Kreislauf-Erkrankungen und Darmproblemen zu reduzieren.

Lein besitzt eine lindernde, entzündungshemmende und umhüllende Signatur. Die enorme Quellfähigkeit in Verbindung mit Wasser wirkt sich positiv auf die Verdauung aus. Leinöl ist buchstäblich „in aller Munde“ – ein weiterführender Artikel hierzu wurde auf „Zentrum der Gesundheit“ veröffentlicht.

Wissenswertes zum Hanf

Hanf, der mit der Brennnessel verwandt ist, gilt als eine der ältesten Pflanzen, die jemals von Menschen kultiviert wurden. So wurde diese Kostbarkeit bereits vor über 10.000 Jahren als Nahrungsquelle verwendet. Die hl. Hildegard von Bingen lobte den Hanf als eine wertvolle Naturarznei und nach seiner massiven Unterdrückung insbesondere durch die Kunststoffindustrie erfreut er sich heute zu Recht wieder größter Beliebtheit.
Mengenmäßig vorherrschende Fettsäure ist die zweifach ungesättigte Linolsäure, gefolgt von der dreifach ungesättigten Alpha-Linolensäure. Diese beiden Fettsäuren sind für die menschliche Ernährung essentiell, weil deren Bedarf durch die Nahrungsaufnahme gedeckt werden muss.

Omega 3 und 6 im perfekten Verhältnis

Einmalig beim Hanföl ist, dass es die beiden Fettsäuren in einem für den Stoffwechsel optimalen Verhältnis von ca. 3:1 enthält. Diese ungesättigten Fettsäuren setzt der Körper insbesondere zur Herstellung von regulierenden kurzlebigen Hormonen ein, zur Erhaltung und zum Aufbau des Immunsystems und bei der stetig ablaufenden Zellerneuerung, da für die neu gebildeten Zellen die genannten beiden Fettsäuren im rechten Verhältnis (z.B. für die Zellmembranbildung) benötigt werden. Unser Herz gewinnt einen Großteil seiner Energie aus essentiellen Fettsäuren, wie sie im Hanföl vorkommen.

Gamma-Linolensäure (GLS)

Als besonders wertvolle Komponente enthält das Hanföl die ebenfalls dreifach ungesättigte Gamma-Linolensäure in der stoffwechselwirksamen Menge von 1,5-6%, je nach Hanfsorte.
Gamma-Linolensäure (GLS) und die jüngst im Hanföl ebenfalls entdeckte Omega-3-Stearidonsäure dienen als wichtige Vorstufen für die Biosynthese der hormonähnlichen Prostaglandine, die im Körper vielfältige Aufgaben wahrnehmen, wie z.B. im Hormonhaushalt, bei der Funktion von Nerven und Muskeln und der Steuerung des Blutdrucks.

Eine zusätzliche Versorgung kann u.a. besonders wertvoll sein bei Stress, in den Wechseljahren, bei entzündlichen Erkrankungen, PMS, Schuppenflechte und Neurodermitis.

Was macht naturbelassenes Hanföl so wertvoll für unsere Haut?

Schonend kaltgepresst, enthält es wichtige bioaktive Substanzen – sogenannte Fettbegleitstoffe – die zwar in kleinen Mengen enthalten sind, aber für die Ernährung von innen und für die Haut von außen eine wichtige Rolle spielen:
Pflanzenfarbstoffe und Aromastoffe, Vitamin A und E, Phytosterole, Spurenelemente, Carotinoide und Lezithin. Besonders bedeutsam ist der hohe Anteil an hochungesättigten Fettsäuren und die in wenigen Pflanzen vorkommende Gamma-Linolensäure (GLS).

Gemeinsam bilden sie die Grundlage zur Produktion von körpereigenen Gewebshormonen, die die Hautalterung verzögern können. In Verbindung mit den Fettbegleitstoffen sind sie ein wahrer Jungbrunnen für die Haut und unterstützen sie in ihren Schutz- und Abwehrfunktionen, wirken ausgleichend und fördern die Feuchtigkeitseinlagerung.

Bei Neurodermitis kann ein Enzymdefekt vorliegen, ein sogenannter Desaturase-Defekt. Dabei fehlt ein Schlüsselenzym für den Fettstoffwechsel, das nicht vom Körper selbst gebildet werden kann. Die GLS, die auch in Schwarzkümmel-, Borretsch- und Nachtkerzenöl vorkommt, ist in der Lage, diesen Enzymdefekt auszugleichen. Besonders sensible, zu Irritationen neigende Haut profitiert sehr von der Pflege mit unserem kostbaren, lebendigen Hanföl.

Quellen:
https://www.hanf-natur.com/page/shop/site/a/hlS/e/info_inhaltsstoffe
https://www.zentrum-der-gesundheit.de/ernaehrung/lebensmittel/fette-oele-essig/hanfoel

https://olionatura.de/oele-und-buttern/hanfoel/

Über den Schwarzkümmel

Diese uralte Heil- und Gewürzpflanze aus der Familie der Hahnenfußgewächse (Ranunculaceae) stammt ursprünglich aus Westasien sowie Ägypten. Der Prophet Mohammed pries den Schwarzkümmel gar als Allheilmittel, das jede Krankheit – außer den Tod – heilen könne. Und in der Tat spricht die Vielzahl an Studien, in denen Schwarzkümmelöl untersucht wurde, für dessen beeindruckenden gesundheitlichen Nutzen.

Schwarzkümmelöl wird durch Pressung der Samen des Schwarzkümmels gewonnen und hat eine scharfe, leicht bittere und pfeffrige Note. Es enthält eine Vielzahl gesundheitsfördernder Stoffe, wie z.B. Vitamin E (insbesondere Tocotrienole), B-Vitamine, Vitamin A, Zink, Selen sowie 8 Aminosäuren. Des Weiteren sind in Schwarzkümmelöl ätherische Öle (allen voran Thymochinon sowie α-Pinen) nebst wertvollen sekundären Pflanzenstoffen enthalten – darunter Thymoquinon, welches maßgeblich zur besonderen Wirkung des Schwarzkümmels beiträgt.

Das Öl besteht zu rund 57 % aus Gamma-Linolensäure, deren gesundheitliche Bedeutung in vielen Studien belegt wurde: Gamma Linolensäure (GLS) ist eine essentielle Fettsäure, die zum Aufbau der Zellmembranen benötigt wird, um diese geschmeidiger zu machen. Darüber hinaus wird sie zu hormonähnlichen Substanzen (Eicosanoiden) umgewandelt, die für das Zellwachstum und die Zellregeneration, Blutfette und Cholesterin, Blutdruck, Blutgerinnung und Erhaltung einer gesunden Haut zuständig sind. Des Weiteren können sie Entzündungen und Autoimmunerkrankungen vermindern und haben einen wesentlichen Einfluss auf die Erhaltung geistiger Funktionen. Die Essenziellen Fettsäuren (EFA) unterstützen zudem den Zellstoffwechsel und die Zellatmung.

Folgen eines Mangels an Essenziellen Fettsäuren:

  • Immunreaktion: Geschwächtes Immunsystem, erhöhte Infektionsanfälligkeit
  • Blut: Hoher Blutdruck, Herz-Rhythmus-Störungen, reduzierte Funktion der roten Blutkörperchen
  • Haut und Haar: Trockene schuppige Haut, verzögerte Wundheilung, Haarausfall, Ekzeme
  • Innere Organe: Verminderte Leberfunktion, Nierenschäden, Unfruchtbarkeit
  • Nerven/Gehirn: Ungenügende Entwicklung des Gehirns, verminderte Lernfähigkeit, Nervenstörungen

Ein erhöhter Bedarf besteht insbesondere bei unausgewogener Ernährung, bei Verdauungsstörungen, Diäten, im Wachstum, während der Schwangerschaft und Stillzeit, bei Neurodermitis, Diabetes, Allergien, Haut- und Haarerkrankungen, Arthritis, PMS, ADHS (ADS), hohem Alkoholkonsum.

Schwarzkümmelöl hat eine histaminsenkende Wirkung, regelmäßige Einnahme kann lindernd wirken bei allergischen Beschwerden und Symptomen der Histaminintoleranz.

In der Spagyrik wird das Thema des Schwarzkümmels folgendermaßen beschrieben:

„Ich helfe Dir, Dein Schicksal selbst in die Hand zu nehmen und aus der Dunkelheit /Angst heraus zu treten. Ich bringe Licht und Hoffnung in Dein Leben“

Quellen:
https://www.altmark-apotheke-stendal.de/gesundheitsbibliothek/index/schwarzkuemmeloel/
http://www.phylak.ch/schwarzkuemmel

Über die Sesampflanze

SESAM ÖFFNE DICH! Wer kennt ihn nicht – diesen berühmten Zauberspruch in „Ali Baba und die vierzig Räuber“ aus den Erzählungen von 1001 Nacht. Mit diesem Spruch sollte die Felsentür zu einer Schatzkammer geöffnet werden. Der Ursprung dieser geflügelten Worte ist aber nicht in jener Geschichte zu finden, sondern liegt in der Besonderheit und dem Reichtum des Sesams selbst verborgen: Nach einer Reifezeit öffnen sich die Kapseln, in denen die Samen liegen und geben diesen Schatz frei, nämlich die Sesamkörner. Durch Pressen der weißen und schwarzen Samen der Sesampflanze erhält man Sesamöl.

Sesam gehört zu einer der ältesten Ölpflanzen überhaupt. Ihm wurde die größte Wertschätzung entgegengebracht, wie auch eine Inschrift auf einer Tontafel vor über 4.000 Jahren aufzeigt. Dort stand geschrieben: „Mit Sesam würzen die Götter.“

Das Öl besteht zu ca. 85 % aus ungesättigten Fettsäuren, welche sich wiederum zur Hälfte aus einfach ungesättigten und zur anderen Hälfte aus mehrfach ungesättigten Fettsäuren zusammensetzen. Hervorzuheben ist die Omega-6-Fettsäure Linolsäure, welche mehrere positive Effekte für die Hautgesundheit besitzt: So soll sie u.a. für eine gute Hydratisierung der Haut sorgen und Hautreizungen entgegenwirken. In Kombination mit dem ebenfalls enthaltenen Lecithin ist die Linolsäure besonders wertvoll für den Stoffwechsel. Daneben sind auch Antioxidantien wie z.B. Vitamin A und E im Sesamöl enthalten.

Die Sesampflanze ist eine einjährige Pflanze, die weltweit in tropischen und subtropischen Regionen angebaut wird. Sie gehört zur Familie der Sesamum und hat eine lange Geschichte als Nutzpflanze, die bis ins alte Ägypten zurückreicht. Hier soll es um ihren Nutzen für den Menschen und ihre Verwendung in der Ernährung gehen.

Aussehen und Anbau

Die Sesampflanze kann eine Höhe von bis zu 1,5 Metern erreichen und hat ovale, lanzettförmige Blätter. Die Blüten sind weiß oder blassrosa und die Früchte sind schotenähnliche Kapseln, die bei Reife aufspringen und die Samen freisetzen. Die Samen sind klein und flach, oval geformt und haben eine Farbe von beige bis schwarz. Sesamsamen werden normalerweise in warmen Regionen angebaut, in denen es genug Sonnenlicht gibt und der Boden gut durchlässig ist.

Nutzung

Die Sesampflanze hat eine Vielzahl von Verwendungsmöglichkeiten. Die Samen werden zur Ölgewinnung genutzt, und das Sesamöl hat viele Anwendungen in der Küche und in der Medizin. Die Pflanze wird auch als Viehfutter genutzt und die Blätter können als Gemüse verzehrt werden. Darüber hinaus hat die Sesampflanze eine wichtige Rolle in verschiedenen Kulturen, wo sie als Symbol für Fruchtbarkeit und Glück betrachtet wird.

Sesamöl

Sesamöl sind von großer Bedeutung für die menschliche Ernährung, da es eine reichhaltige Quelle für verschiedene Nährstoffe sind. Es enthält eine hohe Konzentration an ungesättigten Fettsäuren, Proteinen, Ballaststoffen, Vitaminen (insbesondere Vitamin E und B-Vitamine) sowie Mineralstoffen wie Calcium, Eisen, Magnesium und Zink. Sesam ist auch reich an Antioxidantien, die dazu beitragen können, freie Radikale zu neutralisieren und das Risiko von chronischen Erkrankungen wie Krebs und Herzerkrankungen zu reduzieren.

Wissenswertes zur Kokosnuss

Kokosöl wird aus der Steinfrucht der Kokospalme aus der Familie der Arecaceae (Palmengewächse) – exakter aus ‚Kopra‘ – gewonnen, dem zerkleinerten und getrockneten Nährgewebe (Fruchtfleisch) der Kokosnuss, das getrocknet ca. 70% Fett enthält. Seit Jahrtausenden dient die Kokosnuss vielen Völkern als Grundnahrungsmittel.

Natürliche Zahnpflege

In den 1930er-Jahren führte der Zahnarzt und Ernährungswissenschaftler Dr. Weston Price (1870-1948) eine ausführliche Studie zum Thema „Ernährung und Gesundheit“ durch. Er stellte fest, dass die Inselbewohner Neukaledoniens mit äußerst guten und gesunden Zähnen gesegnet waren, obwohl sie so etwas wie einen Zahnarzt nicht kannten und auch nicht zur Zahnbürste griffen. In ihrer traditionellen Ernährung nahm die Kokosnuss einen elementaren Bestandteil ein. Daraus schlussfolgerte Price, dass die Kokosnuss einen positiven Einfluss auf die Gesundheit dieser Menschen haben musste.

Interessant ist, dass Kokosöl durch seinen hohen Gehalt an Laurinsäure in Verbindung mit Capryl- und Caprinsäure eine gewisse desodorierende Wirkung zeigt. Diese Fettsäuren weisen eine toxische Wirkung auf bestimmte grampositive Bakterien auf, die für die Zersetzung des Schweißes verantwortlich sind, ohne jedoch die Haut zu reizen.

Einsatz als Hautpflegeprodukt

Kokosöl kann sehr gut zur Intimpflege verwendet werden, auch bei wiederkehrenden Vaginalinfektionen und Scheidenpilz ist es aufgrund seiner antimikrobiellen und antimykotischen Wirkung ein wertvolles Mittel in der Hausapotheke.
Kokosöl dringt schnell, aber nur oberflächlich in die Haut ein und erzeugt beim Auftragen ein glattes, weiches Hautgefühl, ohne dabei einen Fettfilm zu hinterlassen. Wenn man es in die zuvor leicht angefeuchtete Haut (z.B. mit Rosenwasser) einmassiert oder das Kokosöl mit einem feuchtigkeitsspendendem Fluid mischt, kann es noch besser von der Haut aufgenommen werden. Charakteristisch ist eine gewisse kühlende Wirkung auf der Haut, da beim Schmelzen sehr viel Wärme aufgenommen wird.

Quellen:
https://olionatura.de/oele-und-buttern/kokosoel/
https://www.zentrum-der-gesundheit.de/ernaehrung/lebensmittel/kokosoel-uebersicht/kokosoel-ia